Er ist mit vielen Hürden und Hindernissen versehen - der Weg in die Selbständigkeit. Wer es geschafft hat, sich eine Existenz aufzubauen, ist sein eigener Chef und profitiert von allen damit einhergehenden Annehmlichkeiten. Und nicht zuletzt leistet man durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaft. Deswegen gibt es die Möglichkeit, sich durch Förderkredite unterstützen zu lassen.
Deutschland ist eines der Länder, in denen die Existenzgründung gezielt gefördert wird. Das oft benötigte Kapital für die Unternehmensgründung gibt es von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) oder von den Förderbanken der jeweiligen Bundesländer. Zu den finanziellen Unterstützungsmaßnahmen gehört nicht nur ein Startkredit, der für die Existenzgründung gedacht ist, sondern auch Mikrokredite, Betriebsmittel und Investitionskredite für Gründer. Im Gegensatz zu einem klassischen Kredit sind bei Förderkrediten niedrigere Zinsen, tilgungsfreie Zeiträume und lange Laufzeiten vorgesehen.
Es gibt ein breites Spektrum an Förderdarlehen, sofern man beabsichtigt, den Weg in die Selbständigkeit anzutreten. Die Angebote variieren hinsichtlich Finanzierungsvolumen und Laufzeiten. Wir erläutern die verschiedenen Angebote.
Der Startgeld, auch als Gründerkredit bezeichnet, ist ein Darlehen für die Existenzgründung, das von der KfW und den Förderbanken der Ländern zur Verfügung gestellt wird. Existenzgründer können damit Betriebsmittel aber auch Investitionen tätigen. Meistens liegt das Finanzierungsvolumen bei einigen Tausend bis hin zu 100.000 Euro. Das Tolle ist, dass für diesen Kredit tilgungsfreie Zeiträume vorgesehen sind und die Zinssätze teilweise günstiger sind als bei einem herkömmlichen Darlehen. Charakteristisch für den ERP-Gründerkredit ist zum Beispiel ein Zinssatz von unter 3 Prozent bei einer Laufzeit von 5 Jahren und einer 1-jährigen tilgungsfreien Anlaufzeit. Gefördert werden Sachinvestitionen, wie Anlagen, Gebäude und Firmenfahrzeuge, aber auch Betriebsmittel und der Kauf eines Unternehmens. Wer auf diese Finanzierungshilfe zurückgreifen möchte, muss einen Antrag bei seiner Hausbank stellen.
Siehe auch: ERP Gründerkredit Startgeld (KfW)
Von einigen Förderbanken werden auch Mikrokredite angeboten. Interessant dürfte dies für Existenzgründer sein, die ein Darlehen bis zu 25.000 Euro benötigen. Beantragt werden kann die Finanzspritze entweder über ein Mikrofinanzinstitut oder über die jeweilige Förderbank. Kennzeichnend für ein Mikrodarlehen ist, dass dieses in mehreren Schritten vergeben wird. Das Prinzip bei diesem Stufenkredit funktioniert so, dass man dann, wenn man den Betrag aus seinem ersten Mikrodarlehen ordnungsgemäß zurückgezahlt hat, bei einem erneuten Bedarf ein weiteres Darlehen bekommt. Der Zinssatz bewegt sich bei diesem Kredit um die 9 Prozent.
Zur kurz- und mittelfristigen Finanzierung des Umlaufvermögens im Unternehmen eignen sich Betriebsmittelkredite. Sie werden für den Kauf von Waren und Vorräten sowie Rohstoffen, zur Finanzierung von Forderungen und zur Liquiditätssicherung vergeben. Wer von der Hausbank keinen entsprechenden Kredit bekommt oder von den besseren Konditionen der Förderbanken profitieren möchte, kann bei seiner Hausbank einen Antrag an die jeweilige Förderbank stellen. Die Laufzeiten bei einem Betriebsmittelkredit liegen bei bis zu fünf Jahren. Typisch ist, dass das Finanzierungsvolumen höher ist als beim Startkredit. Außerdem gibt es hier auch tilgungsfreie Jahre.
Im Gegensatz zum Betriebsmittelkredit ist der Investitionskredit dazu gedacht, Gegenstände aus dem Anlagevermögen finanzieren zu können. Dazu gehören sowohl Maschinen als auch Gebäude, Grundstücke und Fahrzeuge. Wie genau die Kreditlaufzeit aussieht hängt von der Nutzungsdauer des Investitionsobjekts ab. Der Antrag wird über die Hausbank gestellt. Darlehen können in einer Höhe von bis zu 10 Millionen aufgenommen werden. Auch hier sind tilgungsfreie Jahre möglich.